Gebrauchtwagenhändler versprechen oft eine Ausstattung, die das Auto nicht hat. Hier sind die häufigsten Fälle.

Foto: Pexels.com

  • Autohändler geben in ihren Anzeigen oft nicht vorhandene Ausstattungen an. 
  • Sie versprechen meist fälschlicherweise Keyless Go, Tempomat oder Winterreifen. 
  • Die Überprüfung der Ausstattungselemente ist Teil des CarAudit-Checks, den Carvago seinen Kunden anbietet.

Die Ausstattung ist eines der häufigsten Kriterien bei der Wahl eines Autos. Kunden, denen zum Beispiel eine Sitzheizung oder eine komfortable Entriegelung wichtiger sind als der Motor oder gar die Karosserieform, sind keine Ausnahme. Die Verkäufer wissen das natürlich, und manche nutzen das schamlos aus, indem sie in der Werbung Elemente anpreisen, die das konkrete Auto nicht hat. Sie verlassen sich darauf, dass der Kunde die fehlenden Elemente nicht bemerkt, bevor er den Vertrag unterschreibt, oder dass es ihm zumindest gelingt, ihn zu überreden, ein anderes Auto aus dem Angebot zu kaufen.

„Unsere Erfahrung bestätigt, dass Verkäufer die in den Anzeigen angebotenen Autos sehr oft ‚upsellen'“, sagt Jan Skála, Leiter Einkauf und Logistik bei Carvago. „Neben der Werbung für Autos, die es in der Realität nicht gibt und die den Kunden zum Gebrauchtwagenhändler locken sollen, und dem Verschweigen von Informationen über den tatsächlichen technischen Zustand sind gerade falsch angegebene Ausstattungen ein Delikt, das uns im Rahmen der CarAudit-Dienstleistungen häufig begegnet.“

 Unseren Analysen zufolge wird die Ausrüstung in den folgenden Fällen meist falsch aufgeführt:

LED-Scheinwerfer

Foto: BMW Group

Der Automobilwerbung nach zu urteilen, könnte man meinen, dass die absolute Mehrheit der heutigen Autos ihren Weg mit Leuchtdioden beleuchtet. Die Realität sieht jedoch ganz anders aus. Es kommt extrem häufig vor, dass der Verkäufer in der Werbung LED-Scheinwerfer verspricht, obwohl nur das Tagfahrlicht über LED-Technik verfügt, während die eigentlichen Scheinwerfer Halogen-, im besseren Fall Entladungslampen sind. Auf den Fotos ist das manchmal ganz gut, manchmal aber auch schlecht zu erkennen. Es lohnt sich, herauszufinden, welche Lichtvarianten für das gewählte Modell angeboten wurden und wie sie aussehen. Für adaptive Scheinwerfer mit dynamischem Kurvenlicht oder gar adaptiver Hell-Dunkel-Grenze gibt es meist einen Aufpreis. Einfache LED-Scheinwerfer bieten in der Regel keine erweiterten Funktionen und leuchten oft auch nicht besonders hell. Achten Sie darauf, ob das Auto über ein Einstellrad für die Neigung verfügt. Denn die Lichtstärke von Scheinwerfern ohne automatische Leuchtweitenregulierung ist per Verordnung auf 2000 Lumen begrenzt.

Keyless Go

Foto: Mercedes-Benz

Keyless Go ist heute ein sehr beliebtes Komfortmerkmal. Besitzer von Toyotas sind sich selbst an den kleinsten Modelle gewöhnt. Aber bei vielen anderen Herstellern ist das schlüssellose Öffnen nicht so selbstverständlich. Manche bieten es nur in höheren Ausstattungsstufen an, während man bei Premiummarken selbst bei den größten und luxuriösesten Modellen oft extra dafür bezahlen muss. Und gerade bei den Premiummarken versprechen die Verkäufer das Vorhandensein der schlüssellosen Entriegelung auch dann, wenn der Erstbesitzer des angebotenen Fahrzeugs dieses Extra nicht bestellt.

Elektrisch verstellbare Sitze 

Foto: Mercedes-Benz

Ein elektrisch verstellbarer Sitz ist nicht wie jeder andere elektrisch verstellbare Sitz. Unter diesem Begriff kann man sich fast alles vorstellen: von der bloßen Einstellung des Lenkradabstands über die grundsätzliche Vierfachverstellung des Fahrersitzes bis hin zum komfortablen Sonderausstattung-Ssessel in den Premiumfahrzeugen der Oberklasse. Wenn das Auto tatsächlich über elektrisch verstellbare Sitze verfügt, fotografiert der Verkäufer diese in der Regel für die Anzeige. Wenn die Anzeige elektrische Sitze verspricht, diese aber nicht auf den Fotos zu sehen sind, sollten Sie vorsichtig sein. Umgekehrt kommt es vor, dass bei Premiumfahrzeugen, bei denen elektrische Sitze serienmäßig sind, der Verkäufer die Basisversion der Sitze als praktische Sonderausstattung anpreist. 

Geschwindigkeitsregler oder adaptiver Geschwindigkeitsregler 

Foto: Ford

Obwohl der Tempomat in modernen Autos nicht mehr so selten ist wie früher, gibt es immer noch einige Fahrzeuge ohne ihn, vor allem in kleineren und billigeren Modellen. Die Verkäufer haben jedoch die Angewohnheit, den Tempomat bei einigen Modellen praktisch immer anzugeben – ohne Rücksicht auf die Realität. Auch Fälle, in denen das Auto zwar einen Tempomat hat, aber einen gewöhnlichen, während die Werbung einen adaptiven verspricht, d. h. einen, der automatisch den Längsabstand zum vorausfahrenden Fahrzeug einhält, sind keine Ausnahme. Ein Anhaltspunkt kann die Steuerung sein. Zu einer adaptiven Geschwindigkeitsregelanlage gehört in der Regel eine Taste zum Einstellen des Abstands, entweder am Hebel oder am Lenkrad.

Zweiter Reifensatz 

Foto: Porsche

Wenn man sich die Inserate anschaut, könnte man fast zu dem Schluss kommen, dass der zweite Reifensatz, üblicherweise mit Winterreifen, bei Gebrauchtwagen fast eine Selbstverständlichkeit ist. Wenn der Kunde die Reifen aber nicht aktiv einfordert, behält der Verkäufer sie und verkauft sie gesondert weiter oder bietet dem Interessenten im Rahmen der Preisverhandlungen den Wagenpreis an. Aber auch dann hat der Kunde noch nicht gewonnen. Geben Sie sich nicht damit zufrieden, dass der Verkäufer Ihnen die in weißer Folie verpackten Räder zuvorkommend in den Kofferraum legt. Lassen Sie sie sich vorher zeigen und kontrollieren Sie, ob die Felgen nicht zerkratzt und die Reifen nicht abgefahren sind.

„Auch wenn der Verkäufer optisch den ehrlichsten Eindruck macht, empfehle ich beim Gebrauchtwagenkauf immer konsequent das Sprichwort: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser“, rät Jan Skála. „Die Ausstattung ist nur eines der Elemente, die wir bei Carvago für unsere Kunden prüfen. Bei der CarAudit-Inspektion prüft ein erfahrener Mechaniker mehr als 270 Punkte und erstellt einen detaillierten Bericht, in dem alle gefundenen Mängel aufgeführt sind. „Damit kann sich der Kunde ein perfektes Bild über den tatsächlichen Zustand des Fahrzeugs machen und eine fundierte Entscheidung treffen, ob er sich für das Auto interessiert.“

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